Portrait

Portrait von Eric Dehlinger Generaldirektor von LYRIA SAS

Entdecken Sie das Mitgliederporträt des Monats September 2023 über Eric Dehlinger, Generaldirektor von LYRIA SAS.

Immer schon von der Eisenbahn fasziniert, zieht sich die Leidenschaft von Eric Dehlinger wie ein roter Faden durch sein Leben: er beherrscht das Führen von Nahverkehrs- und Güterzügen, besitzt einschlägiges Fachwissen im Eisenbahnbetrieb, und ist heute dank seines fachlich kompetenten Managements Generaldirektor von Lyria SAS – dem Hauptakteur im Hochgeschwindigkeitsbahnverkehr zwischen Frankreich und der Schweiz.

  • Be : Ihr Karriereweg bis zu Ihrer heutigen Funktion

Der Werdegang von Eric Dehlinger war nicht - wie man meinen könnte - durch das Familienerbe als Eisenbahnkind vorgezeichnet. Vielmehr gelang es ihm, sich selbst eine Karriere über eine lange und bereichernde Laufbahn bei der Eisenbahn aufzubauen. Motiviert in seiner Karriere hat ihn stets ein aufrichtig geführtes Management und so hat er seine Tätigkeit als Marketingleiter für eine Schleifmittelmarke aufgegeben, um sich als Zugführer und den Eisenbahnbetrieb auszubilden.

Dank seiner Kenntnisse über das Eisenbahnwesen hat Eric Dehlinger am Beginn seiner Karriere zunächst Zugführer betreut: er war verantwortlich für die Personalverwaltung (einschliesslich der Entwicklung der Berufe und der Optimierung der Zeit vs. Ressourcen), aber auch für die Zertifizierung von Lokführern, die Überwachung der Kompetenzen und die Betreuung der Betreuer.

Nach mehreren Leitungsfunktionen in der Frachtabteilung der SNCF* wurde Eric Dehlinger zum stellvertretenden Leiter für die Wartung von Triebfahrzeugen und Lokführern und anschliessend zum Betriebsleiter einer Tochtergesellschaft, der Fret SNCF, ernannt. Später kehrte er wieder zur SNCF zurück, um eine grosse Abteilung für Zugführer zu leiten, und wirkte dann als Produktionsleiter für die westfranzösische Atlantikachse, mit der besonderen Aufgabe, den Betrieb der beiden neuen Hochgeschwindigkeitsstrecken zwischen Bordeaux und Rennes aufzubauen. Parallel dazu übernahm er die Leitung des Bahnhofs Montparnasse in Paris.

Heute ist Eric Dehlinger Generaldirektor von Lyria SAS und trägt gemeinsam mit seinen Teams die verantwortungsvolle Aufgabe, den Hochgeschwindigkeitsbahnverkehr zwischen Frankreich und der Schweiz auszubauen.

  • Inspire : wer Sie inspiriert, was Sie begeistert

Zu den Menschen, die Eric Dehlinger inspirieren oder Vorbildfunktion für ihn haben, zählt sein Grossvater, weil er seine Lebenserfahrung mit ihm geteilt und ihm Menschlichkeit vermittelt hat. Prägend war für ihn auch der Manager Denis Douté, der seine Sicht auf hierarchische Beziehungen verändert hat, denn ihm ist die schwierige Aufgabe gelungen, die Mitarbeiter zu verstehen und gleichzeitig die Leistungsziele des Unternehmens zu erreichen.

Zu seinen weiblichen Vorbildern gehören einerseits seine Frau, die unter anderem das Projekt und später die Struktur Ouigo für die SNCF geleitet hat, und die für ihn Professionalität, Leistung und Humanismus vereint, und andererseits seine beiden Töchter.

  • Generate : Ihre heutige Funktion, was Sie weiterhin vorhaben

Lyria SAS ist ein Hauptakteur im europäischen Schienenverkehr und eine Tochtergesellschaft der SNCF (74%) und der SBB (26%). Lyria SAS ist für die Optimierung des Schienenverkehrsbetriebs in Bezug auf die kommerzielle Verwaltung und den Service der TGV-Lyria-Verbindungen zwischen Frankreich und der Schweiz zuständig.

Die Rentabilitätsziele sind spezifisch an die jeweiligen beiden Länder gekoppelt, gleichzeitig bildet das Kooperationsmodell die Grundlage für den erfolgreichen Fortbestand des Unternehmens, das 2021 das 40-jährige Bestehen der TGV-Verbindungen zwischen Frankreich und der Schweiz feierte.

Dank der starken Bemühungen der beiden Muttergesellschaften wurden im Rahmen des neuen Produktionsmodells, das vor der Covid-19 Pandemie konzipiert und erst am Ende der Krise ab März 2022 wirklich eingeführt werden konnte, die neuen Doppelstockzüge besser ausgenutzt, das Sitzplatzangebot um 30 % erhöht und die Zubringerdienste besser koordiniert.

Einziger Wettbewerbsvorteil gegenüber den Fluggesellschaften ist längst nicht mehr nur die Reisezeit (etwas mehr als drei Stunden von Bahnhof zu Bahnhof zwischen Paris und Genf, zum Beispiel). Vielmehr hat sich Lyria SAS das Ziel gesetzt, das Serviceniveau an Bord der Züge weiter zu erhöhen, um ein Reiseerlebnis mit immer mehr Komfort zu ermöglichen, das Dienstleistungen bietet, die den Bedürfnissen jedes Kunden entsprechen und das Beste aus den beiden Ländern vereinen: Innovation, Sauberkeit, Qualität und Zuverlässigkeit.

Neben dem in der BUSINESS 1ERE bereits existierenden Cateringangebot mit den kulinarischen Kreationen des Sternekochs Michel Roth (ehemaliger Starkoch des Hotel Ritz in Paris und heute Chefkoch des Restaurants Bayview im Hotel Président Wilson in Genf), sollen in Kürze neue Dienstleistungen für Familien und Geschäftskunden eingeführt werden. Sie zielen darauf ab, den Net Promoter Score von TGV Lyria (d.h. die Weiterempfehlungsrate durch die Kunden) weiter zu erhöhen – was wiederum einen guten Indikator dafür darstellt, dass die Marke und ihre Dienstleistungen von Kunden, die zwischen den beiden Ländern reisen, geschätzt werden.

  • Steckbrief :
  • Geburtsjahr & Geburtsort: 1966 – Saint-Maur-des-Fossés (Frankreich)
  • Erster Job: Zugführer bei der SNCF
  • Ihre heutige Funktion: Generaldirektor von LYRIA SAS
  • Ihre Leidenschaften: meine Familie, meine Frau und meine Töchter, steht an erster Stelle. Ich liebe es, in der Natur unterwegs zu sein, zum Beispiel in Grönland, Peru und Afrika, wenn es mich in die Ferne zieht. Für Nahreisen wie nach Deutschland, England oder Norwegen benutze ich natürlich den Zug... und jetzt geniesse ich es auch die Schweiz, die ich kaum kannte, nach und nach zu entdecken (es ist wirklich sehr schön!). Ich mag Menschen, aber keine Massen. In meiner Jugend habe ich viel Zeit mit dem Fechtsport verbracht und habe noch heute immer ein (Schweizer) Messer dabei. Ich spiele Golf, schätze die französische Gastronomie und gute Weine.
  • Welche Superkraft hätten Sie gerne? Schon als Teenager liebte ich Science-Fiction. Ich hätte gerne die Fähigkeit zur Teleportation, um überall dort zu sein, wo man will, wann man will. Wenn ich mir eine Superkraft aussuchen könnte, würde ich die Fähigkeit zu heilen wählen.
  • Ein Projekt, das Ihnen am Herzen liegt / eine Sache, für die Sie sich engagieren? Ich sehe es mehr als Verpflichtung als nur als Engagement, dass man umweltbewusst lebt und ganz allgemein im Alltag umweltbewusst handelt, indem man zum Beispiel auf Reduzierung der Energiekosten und auf Mülltrennung achtet, oder kurze Transportwege und saisonale Lebensmittel favorisiert.
  • Welche Schweizer oder französische Persönlichkeit würden Sie gerne kennenlernen? Gerne hätte ich mehr als eine Schweizer Persönlichkeit kennengelernt, nämlich Vater und Sohn: Jacques und Bertrand Piccard. Jacques Piccard war wissenschaftlicher Berater der US-Marine, dem es zusammen mit Don Walsh gelang, im Marianengraben an einem Punkt namens Challenger Deep den Rekord im U-Boot-Tauchen (-10 916 m) aufzustellen. Aus Sorge um die Zerstörung der Meeresböden baute er den Prototyp für ein Touristen-U-Boot, den Mesoscaph Auguste Piccard, um die Tiefen des Genfer Sees zu erkunden. Er gründete in Cully die Stiftung für die Erforschung und den Schutz der Meere und Seen und setzte mit ihrer Hilfe ein Verbot der Nutzung des Marianengrabens als Atommülldeponie durch.

Der Schweizer Psychiater, Forscher und Umweltschützer Bertrand Piccard, der zusammen mit André Borschberg das erste mit Sonnenenergie betriebene Flugzeug, Solar Impulse, mitgestaltet hat, ist der Enkel des berühmten Auguste Piccard, der Hergé zur Figur des Professeur Tournesol in seinen Werken inspirierte. Zudem gelang ihm die erste Weltumrundung im Ballon ohne Zwischenlandung und ohne Hilfe. Heute leitet er eine Stiftung für Umweltschutz.

Das Leben des französischen Schriftstellers, Dichters, Reporters und Fliegers Antoine de Saint-Exupéry, der während des Zweiten Weltkriegs "für Frankreich" starb, fasziniert mich: vielleicht hätte er mir von seinem tausendundeinem Leben erzählt, von seinem Leben als Pilot für die Gesellschaft Latécoère (die spätere Aéropostale), von seinen Luftangriffsflügen während des Zweiten Weltkriegs, aber auch von seinen Reportagen und vielleicht sogar von dem, was ihn zum Schreiben seiner Romane veranlasst hat: Nachtflug (Prix Femina), Terre des hommes (Grand Prix du Roman de l'Académie française) und schliesslich sein posthum veröffentlichtes philosophisches Märchen, das sofort ein riesiger Welterfolg war und 2023 seinen 80. Geburtstag feiert ... Der kleine Prinz.


Portrait von Marie-Anne Fourot  geschrieben { HY-PHEN } - www.hy-phen.ch - contact@hy-phen.ch und von Helga Burgat übersetzt

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